Kritik

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IL TROVATORE 2016

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das zwölf Meter hohe Bühnenbild von Hendrik Müller mit Palastsäulen und Blick in den Park mit Schachfiguren dominierte die Bühne, Lichtwechsel sorgten für Atmosphärenvariation...loderte das Feuer in den prachtvollen Stimmen: So konnten die Sänger aus voller Kehl‘ und frischer Brust loslegen, nicht gehindert von einer präpotenten Regie und auch nicht gedämpft vom jungen Dirigenten Waku Nakazawa. Der leitete höchst aufmerksam das wachsam akzentuierende Orchester, das vorne unter der kleinen Bühne saß, aber sich auch unter die Arkaden und nach ganz hinten verteilte. Eigentlich möchte man nie mehr ein größeres Orchester hören, so transparent und plastisch agierte dieses Orchester. Und mit diesem hörte man, dass – neben dem unerschöpflichen Melos – hier vor allem die Rhythmik zum dramatischen Ausdrucksmittel wird. Die Sänger gruppierten sich zu einem wahren Sängerfest auf der Amerang-Burg. Selten hört man ein Ensemble von so gleichem hohem Niveau. Nur flehte man zwischendurch nach einem eindringlichen Piano. Nejat Isik Belen gab dem Ferrando mit tiefschwarz-prägnanten Bass Erzählerpotenz und zeigte kraftvoll unbeirrbare Treue zu seinem Herren, dem Grafen Luna. Der war eine wahre Entdeckung: Tae-Young Lee besitzt einen edel-männlichen, ja ritterlichen Bariton mit stählerner Durchschlagskraft, der am Ende aber auch zärtlichere, leidendere Töne anstimmen kann. Als Manrico begeisterte Paolo Lardizzone mit einem strahlkräftigen und metallen glänzenden Tenor mit scheinbar unerschöpflicher Sangeskraft und –lust, der an die Stimme von Franco Corelli erinnert. Seine berühmte Cabaletta „Di quella pira“ schleuderte er mit höchster Kampfeswut heraus. Die weizenblonde Elena Kononenka gab die Gräfin Leonore. Schnell hörte man über das flackernde Vibrato und das etwas gaumige Tim bre hinweg und berauschte sich an dem leidenschaftserfüllten und großbogig singenden Sopran dieser blondhellen Figur, der die Regie auch noch ein wunderschönes Kleid verliehen hatte. So war bald klar, warum sich zwei Heroen in diese Frau und diese Stimme verlieben können. Am Ende bewies sie mit intensiven Piani, dass eine dynamische Differenzierung dramatische Spannung erzeugen kann. Ozge Kalelioglu verkörperte mit wahnhaft aufgerissenen Augen und dunkelloderndem hochdramatischen Alt die Zigeunerin Azucena, die das Geschehen initiiert und am Schluss den Tod fast aller Protagonisten herbeiführt. Selbst die kleinen Chöre und die Nebenfiguren waren hervorragend besetzt mit der süßen Dilay Girgin als Ines, dem eifrigen Masanari Sasaki als Ruiz und dem echten Mannsbild Jonathan Story als Zigeuner.
Die Zuhörer im ausverkauften Schlosshof spendeten häufigen Szenenapplaus und überschütteten am Ende die Sänger mit langem und heftigem, von Bravo-Rufen durchzogenen Beifall.
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LA TRAVIATA 2015

Mit den ersten überirdisch herabschwebenden Geigenklängen des Vorspiels schmolzen die Herzen der Zuhörer dahin, litten mit Violetta mit und gaben ihrer sich immer mehr steigernden Freude starken Ausdruck mit viel Zwischenapplaus.
Tua res agitur - der alte Grundsatz, dass hier die eigene Sache verhandelt wird, verkörperte sich durch fast anfassbare Nähe. Vielleicht traf diese Liebestragödie der liebenden Kurtisane deswegen mitten ins Herz der Zuhörer. Vor allem aber war es die Sängerin der Violetta, die eine Identifikation möglich machte: Mayumi Sawada hat nicht nur einen warmen, blut- und seelenvollen und überaus wandelbaren Sopran mit sicher attackierten Spitzentönen und einem schmerz-innigen Piano. Sie spielt auch vollkommen glaubwürdig den Wandel von der fast hysterisch-verzweifelt dem Genuss frönenden Kurtisane hin zur großen Liebenden, die sogar ihrem Geliebten das Ende ihrer Liebe vortäuscht, damit seine Familie in Ehren bleibt: Schmerz um der Liebe willen.
Ingo Kolonerics, der mit seiner Salzburger "Oper im Berg" diese Produktion verantwortet, hat den letzten Akt gleichsam als einen Fiebertraum Violettas inszeniert, in dem alles nur schemenhaft und pantomimisch erscheint: auch eine Möglichkeit, die durchaus reizvoll ist. Davor ließ er das Geschehen solide und ohne Mätzchen sich entrollen, hatte richtige Striche angebracht, so dass das Zigeunerballett und die Faschingsszene auf der Straße im letzten Akt entfielen. Kaum hatte der zweite Akt begonnen, der auf dem Lande spielt, begann es zu donnern und zu regnen - und der Himmel weint dazu, weint über Violettas Schicksal, wie es schon anfangs die Geigen taten. Das gesamte fein aufspielende Orchester unter der tatkräftig-animierenden Leitung von Hideto Namura ließ nicht im Mindesten ein großes Opernorchester vermissen. Vor allem die Holzbläser brachten viel charakteristische Farbe und zartsinnige Delikatesse ins Spiel. (Rainer Janka OVB Juli 2015)

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RIGOLETTO 2015

Bespielt wird nicht nur die Bühne, sondern der gesamte Arkadenhof: Das riesig hohe Bühnenbild (Hendrik Müller) führt perspektivisch auf Mantuas Piazza Andrea Mantegna. Von hinten schleicht sich der Mörder Sparafucile heran, von rechts tänzelt der Herzog trällernd auf die Bühne und verschwindet am Ende im Treppenhaus, aus den Fenstern beobachten Rigoletto und seine Tochter das Liebesgetändel des Herzogs mit Maddalena, der Ungewitter-Summ-Chor tönt aus den Kellertiefen. Ingo Kolonerics inszeniert die Geschichte mit dem buckligen Narr Rigoletto, dessen heißgeliebte Tochter Gilda vom Herzog verführt wird, sehr gradlinig ohne interpretatorische und psychologisierende Verkrampfungen. Blieb der junge Dirigent Waku Nakazawa anfangs noch akkurat-brav, steigerten er und das Orchester sich immer mehr und ließen die orchestrale Raffinesse und die dramatische Sinnhaftigkeit dieser Opernmusik aufstrahlen, die "Caro-nome"-Arie begleiteten sie geradezu zärtlich.
So durften die Sänger sich gehörig in Szene setzen: Graf Monterone (Isik Belen) und der Mörder Sparafucile (Krzysztof Borysiewicz) drohten mit abgrundtief dunklen Bässen, Maddalena (Natsumi Utchi) lockte erotisch-lodernd. Als leichtfertig-herzoglicher Lover brillierte Chulhyun Kim mit kräftigem, aber auch beweglichem Schmettertenor und sicher attackierter Höhe. strahlend stellte sich die junge und hübsche Dilay Girgin in den Mittelpunkt, die schon im vorigen Jahr als Königin der Nacht glänzte. Ihr mädchenhaft heller Sopran hat ein schnelles Vibrato, das wie der Flügelschlag eines Vögelchens wirkt und Lebens- und Liebessehnsucht ausstrahlt. Damit stemmt sie sich gegen ihren "glasmusikalischen Käfig" (so Ulrich Schreiber in seinem Buch "Kunst der Oper"), in dem ihr besorgter Vater Rigoletto sie einsperrt, und behauptet ihre Lust am Leben auch noch am Schluss, als sie - ein guter Regieeinfall - als schon tote Seele im weißen Hemd vorüberschwebt, von ätherischen Klängen getragen: Das Leben besiegt singend den Tod.
Das Publikum im gut gefüllten Schlosshof sah dies auch so und überschüttet die junge Sängerin und auch alle übrigen Mitwirkenden mit tosendem Beifall. (Rainer Janka OVB 2015)

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TOSCA 2015

Es ist die vierte und letzte Opernproduktion der Salzburger "Oper im Berg", die der Intendant und Regisseur Ingo Kolonerics auf Schloss Amerang realisiert. Es ist eine seine bruchlosesten und stärksten. Tosca springt als Schatten in Zeitlupe von der Engelsburg, möglich gemacht durch das Bühnenbild von Hendrik Müller, das die Kapelle Attavanti (wenn auch zeitwidrig in gotischem Stil), den Palazzo Farnese und die Engelsburg vereint samt der alles überragenden Kuppel des Petersdoms.
Selten hört man eine so geglückte Paarung von Tosca und Cavaradossi wie hier: Paolo Lardizzone kann hier seinen Pracht-Tenor ungehemmt entfalten, ihn kraftvoll fließen lassen und die großen Pucci'schen Melodiebögen mit blutvollem Leben füllen.
Und voller Erstaunen erfuhr man, dass die Tosca für Meredith Hoffman-Thomson ihr Rollen-Debut war. Vollkommen sicher ist sie in dieser Rolle, führt ihren obertonreichen und schöntimbrierten hochdramatischen Sopran mühelos durch die hochgespannte Tessitura dieser mörderisch schweren Sängerinnenpartitur, ist voller Leidenschaft samt extremen Eifersuchts-Gefühlsausbrüchen, in denen ihr Sopran sich - für Cavaradossi - gefährlich schärfen kann, ein sängerisches Vollweib, das aber in der "Vissi-d'arte"-Arie ihren kraftvollen Sopran urplötzlich in ein schmerzvoll gespanntes Piano zurückführen kann. Wenn beide sich küssen, spürt man die Liebe, die hier beide bis in den Tod treibt, spürt man die tragische Urwucht dieser Oper. Nicht zuletzt sind beide Menschen, die man gerne ansieht. Nicht unwichtig für die dramatische Wahrheit.
Nejat Isik Belen verleiht dem Scarpia eine finsterböse Bass-Schwärze. Als er meint, Tosca zu kriegen, leckt er sich genüsslich die Lefzen. Ansonsten ist musikalisch alles da, die Scarpia-Motive dröhnen dunkel-drohend, die Kanonen donnern, die Glocken schlagen, die Trommel rattert, das immerhin 20-köpfige Orchester - samt dem phänomenal feinnervigen Cellisten - wird von Marco Moresco auf eine nervöse Getriebenheit getrimmt, die in den vielen synkopischen und rhythmisch unruhigen Partien als komplexer Ausdruck der psychischen Situation der Opernfiguren fungiert: Puccini erweist sich hier als "latenter Zeitgenosse Sigmund Freuds", wie Ulrich Schreiber in seinem "Opernführer für Fortgeschrittene" formuliert:. "Tosca" als Opern-Schocker und als Seelendrama.
Das enthusiasmierte Publikum war hingerissen und applaudierte begeistert vor allem dem Tenor und dem Sopran - mit vollem Recht.

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LUCIA DI LAMMERMOOR 2015

Belcanto mit Wahnsinnsstimmen und eine Wahnsinnsarie!
Was Dilay Girgin an stimmlicher Leistung zeigte, kann fast nicht in Worte gefasst werden. Mit schwierigsten Koloraturen in den höchsten Lagen und sauberster Intonation, ließ sie die Töne wie Klangkaskaden hinauf und hinunter perlen, und die erstaunten Zuhörer konnten nur noch Bravo rufen und jubeln...Bis zum Schluss wurde sie der höchst anspruchsvollen Gesangspartie in Donizettis Oper auf höchster Ebene mehr als gerecht und sorgte für wahre Begeisterungsstürme. Chul Hyun Kim, ihr Geliebter Sir Edgardo di Ravenswood, stand ihr mit seinem kräftigen Tenor in nichts nach. Die Rolle des Erziehers und Vertrauten Lucias, Raimondo Bidebent, die der Bassist Jonathan Story stimmlich sehr überzeugend darstellte...
Donizetti hatte in seiner Oper nicht nur Soloarien, sondern auch Duette und Terzette bis hin zum Sextett angelegt, was jeweils mit diesem fantastischen Stimmmaterial ein Genuss für die Ohren war. Als einfühlsame Begleiter erwiesen sich unter der umsichtigen Leitung von Waku Nakazawa die Musiker des Ensembles „Oper im Berg Festival“, die präzise und hoch musikalisch den stützenden Klangteppich für die Sänger knüpften.
Auszug aus der Kritik von Brigitte Janoschka

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LUCIA DI LAMMERMOOR 2015

Auszüge der Nachtkritk LUCIA DI LAMMERMOOR
Ein Festspiel am Rande der Festspiele! Lucia (Barradas) große Schauspielerin, strahlende Höhe, im Lyrischen berührend, im Dramatischen erschütternd - Egardo (Kim) Eine der schönsten Tenorstimmen.
Raimondo (Story) eine Stimme die ins Herz geht. Wohlklang. Souverän. Geschmeidig, imposant im Forte, sugestiv im Piano, immer schön, nie forciert...Enrico (Belen) Einfach Traumhaft! Orchester großartig!
DER NEUE MERKER (F.R. Dreyer)

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AIDA 2014

KRITIK DER NEUE MERKER 2.8.2014
Das Oper im Berg Festival Orchester unter dem kompetenten Marco Moresco begleitete temperamentvoll und einfühlsam und profilierte sich bei denn symphonischen Abschnitten. Das Orchester, wie in Erl an der Rückwand, bot vor dem tiefblauen Hintergrund einen lohnenden Anblick.
Der Chor durchsetzt mit Solisten früherer Aufführungen, verdient große Anerkennung!
Einmalig wohl: Alle Partienträger waren DEBUTANTEN und auf hohem Niveau. Aida strahlte im Forte und glänzte im berührenden Piano. Den Schluss der überaus schwierigen Nilarie gestaltete sie höchst musikalisch, nicht nur das C war ein reines Vergnügen. Ein Besucher erzwang schließlich dafür nach zwei Versuchen einen stürmischen, herzlichen Applaus. Aiste Miknyte als Tochter des Pharao bewies mit ihrem satten, höhensicheren, aber auch in der Tiefe profunden, ausgeglichenen Mezzo künstlerische Sensibilität und technichen Bravour. Sie ist auch eine wunderbare Schauspielerin. Radamés (Paolo Lardizzone) erwies sich als Held ohnegleichen. Seine strahlende, beherrschende, wohltimbrierte Stimme erinnerte an Mario del Monaco und hielt ungetrübt bis zum Schluss durch. Man kam aus dem Staunen nicht heraus. Der intensive Amonasro war Nejat Isik Belen. Sein Bühnen-Temperament, gezügelt, aber stets spürbar, harmonierte mit dem interessanten dunklen Bassbariton. Bravo! Der bewährte Krzysztof Borysiewicz als Ramphis und der Pharao Sylvain Muster glänzten mit Stimmkraft und Stimmschönheit. Die Tempelsängerin sang diese kleine Partie ganz großartig. Eine Edelstimme! Das Publikum applaudierte lange und herzlich. Sehr wohl zu Recht!
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DIE ZAUBERFLÖTE 2014

„es begeisterte und riss die vielen Zuschauer zu Applausstürmen und Bravo-Rufen hin…“ (Rainer Janka, OVB, Juli 2014)

Die Königin der Nacht war auch die Königin des Abends: Dilay Grigin - Weltklasse! (DER NEUE MERKER - F.R. Dreyer)

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Wir danken an dieser Stelle allen Medienvertretern für die tatkräftige Unterstützung in den vergangenen Jahren und freuen uns auf eine gemeinsame Zusammenarbeit in den kommenden Festival Jahren. Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus aktuellen Presseberichten als auch die aktuellen Unterlagen (Pressetexte und Fotos) für die kommenden Spieltermine.

Österreich präsentiert Oper im Berg
30. April 2010

 

Salzburger Nachrichten
27. August 2010

 

Unicredit Leasing
Lifestyle-Magazin - leasing & more
Ausgabe 03/10

 

Salzburger Nachrichten
13.12.2010

 

Echo
Dezember 2010